Hast Du Dich jemals gefragt, wie viel von dem, was Du glaubst, wirklich von Dir stammt? Welche Rolle spielen diese Überzeugungen bei der Gestaltung dessen, was Du glaubst, wer Du bist und was Du für möglich hältst? Diese Fragen mögen einfach erscheinen, aber sie führen zu einer tiefgreifenden Selbsterkenntnis, wenn man sich eingehend damit beschäftigt.

Unsere Erziehung, Traditionen und gesellschaftlichen Normen prägen unsere Glaubenssysteme, oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Sie dringen direkt in unser Unterbewusstsein ein und legen sich wie Schichten über unser wahres Selbst – wie Mäntel, die verbergen, was darunter ist. Diese Überzeugungen bleiben unbemerkt, bis wir uns die Zeit nehmen, sie zu reflektieren, zu erforschen und zu identifizieren.

Wie Glaubenssätze unser Leben formen

Überzeugungen wirken wie Komfortzonen. Sie schaffen mentale Grenzen und Strukturen, die sich sicher anfühlen, uns aber auch in einem bestimmten Stadium festhalten können. Manche Überzeugungen können uns inspirieren und ermutigen, während andere unser Potenzial einschränken. Um uns mit unserem authentischen Selbst zu verbinden, müssen wir erkennen, welche Überzeugungen uns helfen und welche uns zurückhalten.

Warum es wichtig ist, über Glaubenssätze nachzudenken

Hast Du Dich jemals im Leben blockiert gefühlt, konntest aber nicht genau sagen, warum? Reflektiere einmal über Deine Überzeugungen und Konditionierungen – sie könnten der Schlüssel sein. Die Auseinandersetzung mit diesen tief verwurzelten Gedanken kann Dir helfen, verborgene Ängste und Blockaden aufzudecken.

Wichtig ist, dass es bei dieser Arbeit nicht darum geht, alle Glaubenssätze auszulöschen – viele von ihnen sind positiv und wertvoll! Das Ziel ist es, sie zu filtern und diejenigen zu behalten, die unser Wachstum unterstützen, während wir diejenigen loslassen, die es nicht tun.

Identifizieren und Verstehen von Überzeugungen

Glaubenssätze bzw. Überzeugungen werden nicht nur durch direkte Aussagen wie „Du musst hart arbeiten, um Erfolg zu haben“ geprägt. Sie werden auch durch die Beobachtung von Verhalten und das Lesen zwischen den Zeilen geformt. Zum Beispiel:

  • Wie haben sich Deine Eltern in Bezug auf Geld oder Beziehungen verhalten?
  • Welche Werte hast Du aus den Gesprächen aufgeschnappt, die Du als Kind mitgehört hast?
  • Welche indirekten Botschaften hat die Gesellschaft oder Kultur Dir vermittelt?

Diese subtilen Hinweise prägen unsere Weltanschauung und bleiben oft unbemerkt und können uns manchmal sogar daran hindern, unsere wahren Wünsche zu verwirklichen.

Überlege einmal, welche Ängste hast Du, wenn Du Dich von gesellschaftlichen Normen oder familiären Erwartungen lösen willst. Sind diese Ängste in DEINEM Glauben verwurzelt – oder in dem eines anderen?

Schritte zur Überwindung von Konditionierungen und negativen Glaubenssätzen

Sich von negativen Konditionierungen zu befreien, ist ein langer Weg, aber er lohnt sich!

1. Identifiziere Deine Glaubenssätze

Beginne damit, Deine Gedanken und Verhaltensweisen zu reflektieren. Welche Geschichten erzählst Du Dir über Geld, Beziehungen, Erfolg oder Glück? Welche dieser Geschichten kannst Du auf Überzeugungen zurückführen, die nicht wirklich Deine sind?

2. Negative Glaubenssätze umformulieren

Verwandle einschränkende Überzeugungen durch Affirmationen in ermutigende Überzeugungen. Zum Beispiel: Statt „Ich werde nie gut genug sein“, sage Dir „Ich wachse und verbessere mich ständig“

3. Meditiere und führe Tagebuch

Bei der Meditation können Gedanken und Gefühle an die Oberfläche kommen. Verdränge sie nicht – beobachte sie, fühle sie und lassen sie vorbeiziehen. Führe anschließend ein Tagebuch, um die einschränkenden Überzeugungen, die während der Meditation auftauchen, näher zu betrachten.

4. Gehe aus Deiner Komfortzone heraus und erweitere sie

Hilfreich ist hier, sich mit neuen Kulturen, Menschen und Perspektiven auseinanderzusetzen. Dadurch erhältst Du Einblicke in andere Perspektiven und es hilft Dir, tief verwurzelte Überzeugungen zu hinterfragen und Dein Verständnis für die Welt – und für Dich selbst – zu erweitern. Gehe Risiken ein – beginne mit kleinen Schritten und lasse sie mit der Zeit größer werden.

5. Verwende Affirmationen und Visualisierungen

Probiere die 3-6-9-Methode von Tesla: Wiederhole Affirmationen dreimal am Morgen, sechsmal am Nachmittag und neunmal am Abend. Zum Beispiel: „Ich bin frei, mir das Leben zu schaffen, das ich mir wünsche.“

Verbinde dies mit Visualisierungsübungen. Stelle Dir Dein ideales Leben vor und, was noch wichtiger ist, SPÜRE die damit verbundenen Gefühle. Wenn Du unsicher bist, wie sich die neue Realität anfühlen könnte, versuche es mit Dankbarkeitsgefühlen. Wenn Dir auch das schwer fällt, dann fange zunächst mit dem nächsten Punkt an.

6. Dankbarkeit

Halte in jedem Moment kurz inne, in dem Du Dankbarkeit spürst. Präge Dir das Gefühl genau ein, damit Du es später abrufen kannst, wann immer Du ein positives Gefühl brauchst. Sei auch für die kleinsten Dinge im Leben dankbar.

Und zu guter Letzt noch eine kleine Übung für Dich:

  1. Nimm Dir einen Stift und ein Blatt Papier.
  2. Wähle ein Thema, das Dich in letzter Zeit beschäftigt hat, z. B. Geld oder Beziehungen.
  3. Vervollständige diese Sätze in Bezug auf Dein gewähltes Thema:
  • Meine Mutter hat immer gesagt…
  • Mein Vater sagte immer…
  • Mein Lehrer sagte immer…
  • Die Gesellschaft will, dass ich…

Lies Dir noch einmal durch, was Du geschrieben hast.

  • Welche Gefühle kommen auf, wenn Du den Satz liest?
  • Bemerkst Du bestimmte Empfindungen im Körper?

Wenn z. B. der Satz „Die Gesellschaft will, dass ich erfolgreich bin“ Unbehagen oder Anspannung auslöst, horche in Dich rein, warum das so sein könnte. Oft sind diese emotionalen und körperlichen Reaktionen Hinweise auf tiefsitzende Überzeugungen, die überdacht werden sollten.

Umarme Dein authentisches Selbst

Die Reise zum Aufdecken und Umgestalten von Überzeugungen ist transformativ. Sie öffnet die Tür zu einem authentischen Leben und zur Gestaltung eines Lebens, das mit Deinem wahren Selbst übereinstimmt. Wenn Du loslässt, was Dir nicht mehr dient, wirst Du feststellen, dass Veränderungen weniger einschüchternd sind.

Denke daran, dass dies ein Prozess ist – sei freundlich zu Dir selbst, während Du die Schichten Stück für Stück aufdeckst und ablegst. Und vergiss nicht, jeden noch so kleinen Schritt zu feiern.